Montag, 13. Juli 2009
APA Mo, 13.Juli 2009
APA0254 5 AI 0392 II Mo, 13.Jul 2009

Österreich/Ungarn/EU/CEE/Nahost/Konflikte/Frieden/Jugend

"Yes we could" - Initiative "Peacecamp 2009" erfolgreich beendet

Utl.: 33 Jugendliche aus Österreich, Ungarn, Palästina und Israel erhielten den "Youthpass" der Europäischen Kommission

Reibers/Wien (APA) - Unter dem Motto "Let's talk peace in Reibers" kamen vom 3. bis 12. Juli im Waldviertel in Niederösterreich junge Menschen zwischen 14 und 18 Jahren aus Israel, Palästina, Österreich und Ungarn zu einem "Peacecamp" zusammen, um Wege der Verständigung und Konfliktbewältigung zu suchen. "Es war das beste Peacecamp, das es jemals gab", sagte die Initiatorin Evelyn Böhmer-Laufer über das nunmehr sechste Treffen dieser Art, diesmal in Reibers im Bezirk Waidhofen an der Thaya, im Gespräch mit der APA. Am Sonntag fand die zehntägige Begegnung mit der "Show4peace" im Wiener Museumsquartier ihren Abschluss.

"Yes we could" sei es durch die Reihen der Teilnehmer bei der ersten Abschiedsfeier noch am Samstag in Reibers gegangen, bei der auch das Abschlussstatement des "Peacecamp 2009" verlesen wurde. "Wir sind alle in Konflikte hineingeboren. Unsere Aufgabe ist es, so friedfertig wie möglich zu leben", heißt es da unter anderem. Bei der abschließenden "Show4peace" am Sonntagabend im Wiener Museumsquartier präsentierten die Jugendlichen selbst gedrehte Filmsequenzen zum Thema "Friede" und zeigten ihre Tanzshow "Rhythm and Movement".

Die Teilnehmer, darunter vier Jugendliche der Wiener Schulen Wasagymnasium und Piaristengymnasium, erhielten zum Abschluss den europäischen "Youthpass". Als Teil der Strategie der Europäischen Kommission, nicht-formalisiertes Lernen festzuhalten, soll er Erfahrungen in unterschiedlichen Jugendprojekten zertifizieren. "Was die Jugendlichen hier gelernt haben, können sie so auch später in ihre berufliche Praxis einbringen", hoffte Böhmer-Laufer, dass die Teilnehmer zukünftig als "Botschafter des Friedens" fungieren würden.

Böhmer-Laufer zeigte sich begeistert von der Dynamik, die sich unter den Jugendlichen entwickelt habe, und sieht den Grund dafür unter anderem in der guten Vorbereitung: "Jede nationale Gruppe ist mit einer Präsentation angereist, die ein Stück gemeinsame Geschichte aus einer Perspektive präsentiert", sagte sie und verwies auf die heuer erstmals abgehaltenen Zeitgeschichte-Workshops. In diesen hätten Juden und Palästinenser den Konflikt in ihrer Heimat bearbeitet, Österreicher und Ungarn hätten sich mit der Geschichte der Juden in ihren Ländern auseinandergesetzt.

Die Psychologin und Psychotherapeutin Evelyn Böhmer-Laufer hat das Peacecamp ins Leben gerufen. Das Ziel sei es, "Strategien gegen Xenophobie und interkulturelle Konflikte" zu entwickeln, heißt es auf ihrer Website. Friede bedeutet für sie, "das Fremde in sich selbst und außerhalb seiner selbst zu respektieren und sich damit zu versöhnen."

(Schluss) fpr/vek/er

APA0254 2009-07-13/12:59

131259 Jul 09

... comment