Peacecamp 2009

APA0070 5 AI 0235 II Do, 02.Jul 2009
Österreich/Ungarn/CEE/Nahost/Konflikte/Frieden/Jugend "Peacecamp 2009" beginnt im Waldviertel
Utl.: Jüdische und arabische Jugendliche aus Israel treffen Gleichaltrige aus Österreich und Ungarn

Wien (APA) - Bereits zum siebenten Mal kommen jüdische und arabische Jugendliche aus Israel am (morgigen) Freitag in der niederösterreichischen Ortschaft Reibers im Waldviertel mit Gleichaltrigen aus Ungarn und Österreich zu einem "Peacecamp" zusammen, um gesellschafts- und friedenspolitischen Fragen nachzugehen und herauszufinden, was ein Miteinander erschwert. Das von der Wiener Psychotherapeutin Evelyn Böhmer-Laufer und dem Verein zur Förderung der politischen Mündigkeit initiierte Projekt wird mit Unterstützung der Europäischen Union finanziert und vom Unterrichtsministerium, der Kahane-Stiftung und privaten Sponsoren gefördert.
Zehn Tage verbringen die Jugendlichen unterschiedlicher, ja verfeindeter Kulturen, Nationalitäten und Religionen miteinander und teilen einen gemeinsamen Schlafsaal sowie die Mahlzeiten. Sie erzählen ihre Geschichten - die ihrer Familie, ihrer Völker und Glaubensgemeinschaften, Geschichten von großem Leid, Kriegen, Emigration, Entwurzelung und Neuanfängen. In psychoanalytischen Gruppengesprächen tauschen sie sich aus über ihre Gefühle und Ängste, wie Laufer-Böhmer darlegte. Sie lernen dabei, zu erzählen, zuzuhören und mitzufühlen: "Sie erarbeiten ein Stück Zeitgeschichte und schaffen auf diese Weise ein kleines Stück neuer Realität, in der neben allen vorhandenen Unterschieden, Ressentiments und Ängsten auch Raum ist für Neues: für Empathie, Kooperation und Kreativität." Mit den Zusammenhängen zwischen der Geschichte Österreichs, der Gründung des Staates Israel und dem israelisch-palästinensischen Konflikt befasst sich die österreichische Teilnehmergruppe unter dem Arbeitstitel "Was geht uns Israel und Palästina an?"

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